Zum Hauptinhalt der Seite springen


 –  h

Haus der Bildung // Volkshochschule 1

Mülheimer Pl. 1
53111 Bonn

Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.

Zum Kalender hinzufügen Download als ICS-Datei

Ich wollte immer schon beides: Familie haben und meinen Beruf ausüben. Journalistin sein. Ob Politik, Wissenschaft oder Popkultur: Ich will verstehen. Für mein Publikum arbeiten. Vermitteln. Moderatorin sein.

Für mich hat "Karrieremachen" immer bedeutet, dass beides geht. Dass echte "Vereinbarkeit" möglich ist. Seit fast einem Jahr bin ich nun "raus". Genieße den Abstand. Und doch kribbelt es mich gleichzeitig und ich habe große Vorfreude: bald ist meine Elternzeit zu Ende und ich will wieder erfolgreich einsteigen. Als Moderatorin und Reporterin.

Neben der Vorfreude schwingt allerdings auch eine große Portion Unbehagen mit. Vielleicht fast schon Angst. Denn leider habe ich letztlich immer wieder Erfahrungen gemacht, die mich nicht ganz so optimistisch stimmen: In der Schwangerschaft wurde ich mal für einen Job ausdrücklich nicht mehr gebucht, weil man mir den Talk schwanger nicht zugetraut hat. Ob ich es mir zugetraut hätte? Wurde ich bis heute nicht gefragt. Anderen Auftraggebern habe ich meine Schwangerschaft sogar verschwiegen, weil es da immer hieß: "Als Mutter kannst du dann die Reporterjobs im Ausland sowieso nicht mehr machen." Es ging auch schon viel früher los - seitdem ich etwa 30 Jahre alt bin, wird in Gesprächen immer besonders genau hingehört und auch nachgefragt, wie es denn um meine Familienplanung steht.

Durch diese Zeit habe ich mich wacker geschlagen. Jetzt möchte ich für den Schritt "Einstieg nach der Elternzeit" gut vorbereitet sein. Nicht in alle Fallen tappen. Meine Zeit so klug wie möglich nutzen - als Journalistin und als Mutter.

Ich möchte gern einen Miniimpuls geben und am Liebsten so geschwind wie möglich in den Austausch gehen. Wie habt ihr das gemacht? Wie kann es gelingen, ein Familienleben und unseren JournalistInnen-Beruf gut miteinander zu vereinbaren? Was muss sich ändern, damit das gelingt?

Es ist doch ein großes Thema unserer Zeit. Nicht nur durch die Debatte um Gleichberechtigung. Nicht erst seit der Pandemie. Nicht, seitdem es viel zu wenig Betreuungsplätze gibt. Und auch nicht erst, seitdem wir wissen, dass in deutschen Politikredaktionen nur 20% der AutorInnen weiblich sind. Ich habe so große Lust wieder in meinen Beruf einzusteigen, Themen zu setzen, Debatten zu führen und auszuhalten, Menschen ins Gespräch zu bringen, in die Tiefe zu recherchieren.

Aber für meine Arbeit brauche ich entsprechende Bedingungen. Wie die aussehen können?

Ich freue mich auf den Austausch mit euch. Und ich freue mich schon sehr von euch zu lernen!